Hacker vs. Dozent – Eine Komödie in zwei Akten

Dieser Text basiert auf einer wahren Begebenheit, Ähnlichkeiten zu anderen Personen sind rein zufällig, Zitate sind kursiv dargestellt. (Von Rechtschreibfehlern bitte ich abzusehen, es ist 02:30 Uhr)

Es war einmal im Jahre 2006 des Herrn, als ein gewissenhafter Dozent seinen Studenten, die gerade ein Praxissemester ableisten, etwas Gutes tun wollte. Er programmierte fleißig und löblich zu Hause ein Praktikantenverwaltungssystem, das eigentlich schon seit mehreren Jahren problemfrei lief. Loblich ist hier anzumerken das Verhalten des Dozenten, da er seine Freizeit opferte, so das Zitat “meine
Familie hat mir schon die gelbe Karte gezeigt.”
– um den Studenten etwas Gutes zu tun.

Das System läuft schon seit einigen Jahren, doch 2006 sollte alles anders sein… Eine kleine feine Abfragemaske fragte nach der Matrikelnummer und dem “Namen” – so der Wortlaut auf der Anmeldeseite des Verwaltungssystem. Doch einige der deutschen Bildungselite im schönen Augustus-Land schienen diese Zauberformel nicht entschlüsseln zu können, sondern beschwerten sich lauthals beim Urheber des Systems… Doch dieser wusste des Rätsels schwere Lösung: mit den Namen war der Nachname gemeint, hieß es in einer feierlichen Botschaft über den internen elektronischen Postverkehr der Lehranstalt. So weit so gut, nun sollte auch der dümmste abstraktest-denkende Student dort seine Daten einpflegen können – Doch weit gefehlt…

Nachdem die reale Welt für einige Besucher der Lehranstalt doch zu langweilig geistig zu niveaulos ist (frei nach dem Motto: Real life sucks, but the textures are great”) machte sich ein findiger Zeitgenosse daran, das System genauer unter die Lupe zu nehmen und seinem Zerstörungswahn freien Lauf zu lassen und schwupps sämtliche Inhalte des königlichen Verwaltungssystems verschwinden zu lassen… Hierzu zitiere ich: “ABER ein findiger Geist hat es geschafft sich in das System einzuschleichen und Daten aus dem System zu löschen. (Ich konnte die Daten zum Glück wiederherstellen) Gratulation”.

Nunja, wer schon im realen Leben nichts auf die Reihe bekommt, sollte es im weltweiten Internetz zu Etwas bringen. Wer jetzt denkt, dass dieser Spaßvogel genug hatte, weit gefehlt…

Wenige Tage später regte sich wieder der E-Postverkehr der Bildungsanstalt… Die zweite Runde Hacker vs. Dozent scheint angebrochen zu sein… und tatsächlich, er hat wieder zugeschlagen. Mit folgenden Worten begann die E-Post: “Liebe Studenten im Praxissemester,
uns ‘lieber’ Hacker hat mal wieder zugeschlagen!”
Klar, es war ja auch das erste schöne Wochende im Jahr, nachdem Sonnenlicht und menschliche Kontakte durchaus schädlich sind, sollte man lieber weiter versuchen, das Praktikantensystem zu manipulieren.

Dozent und ich sind hier uni sono: Unser Hacker war in der Zwischenzeit übrigens fleißig! Er kann beim Update-Befehl inzwischen eine Lektion mehr 😉 und kann jetzt selektiv Daten manipulieren – das gibt in Datenbanken sicherlich einen Pluspunkt-. Das war sicher eine hochspannende Aufgabe für ein Wochenende mit so schönem Wetter!” So der nachvollziehbare Klagelaut des Dozenten…

“Wenn er jedoch den Sinn seines Lebens darin sieht seine Umwelt zu ärgern so wünsche ich Ihm dabei viel Glück und Zufriedenheit 😉 und ein nettes (vergittertes Anm. des Verfassers) Appartement.”

Nachdem der Täterkreis relativ einschränkbar ist, kann ich eine Täterbeschreibung geben: ca. 20-25 Jahre, wohnt bei Mama (weil Kochen = real life = sucks = uncool – Putzen sowieso), verbringt den ganzen Tag vor dem PC, realer Freundeskreis und Körperpflege tendieren gegen Null (Nein, man kann nicht nur den Papierkorb in Windows ausleeren und die Zähne putzen sich auch nicht einem kleinen “clean tooth” Befehl) und fühlt sich vielleicht noch unheimlich witzig. Meines Erachten hätte es gereicht, einen kleinen Spaß zu machen und dann die Sicherheitslücke zu nennen. Aber nein, es muss ein befriedigendes Gefühl sein, sich so zu verwirklichen – Ich kenne Besseres…

In diesem Sinne: Lieber Hacker lass es einfach bleiben, du bist nicht toll und lieber Dozent, lass Dich nicht so ärgern…

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